Wenn man evangelisch und 13 Jahre alt ist und meist die 7. Klasse besucht, dann stellt sich irgendwann die Frage: Lasse ich mich eigentlich konfirmieren? Bei manchen sagen dann die Eltern oder die Großeltern: „Natürlich lässt du dich konfirmieren. Das haben wir auch schon so gemacht!" Aber – das ist ja eigentlich noch kein Argument. Ob es das Geld ist, was man zur Konfirmation geschenkt bekommt? Für mache sicherlich. Aber auch das ist nicht – oder sollte nicht – das Einzige sein.
Konfirmation ist auch ein Schritt hin zum Erwachsenwerden. Jede und jeder muss dabei ja ihren / seinen eigenen Weg suchen und finden. Dass man über die eigene Religion Bescheid weiß, gehört hier dazu. Die Konfirmandenzeit und die Konfirmation ist ein Angebot der Kirche junge Menschen dabei zu unterstützen. „Stärkung" oder „Bekräftigung" ist auch die deutsche Bedeutung des lateinischen Wortes Konfirmation.
Mit der Konfirmation wird man in die Gemeinschaft der Erwachsenen aufgenommen. Man beginnt mit diesem Tag Schritt für Schritt selbst Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Das geschieht öffentlich und feierlich und man feiert das zurecht mit einem großen Familienfest.
Viele haben wahrscheinlich - wenn sie nicht einen älteren Bruder oder eine ältere Schwester haben, die das schon mitgemacht hat – gar keine so genaue Vorstellung davon, was das überhaupt ist: Konfirmation und Konfirmandenzeit. Deswegen anbei einige Hinweise.
Konfirmandenzeit heißt:
- Mit Gleichaltrigen zusammensein.
- Auf andere zugehen und neue Freundschaften schließen und Spaß miteinander haben.
- Gedankenaustausch über Gott und die Welt.
- Herausfinden, was es bedeutet: getauft sein, an Jesus Christus glauben und zur Kirche gehören.
- Im Übergang von der Kindheit ins Jugendalter erleben, dass Christsein etwas für mich ist, woran ich mich im Leben orientieren kann und was meinem Leben Sinn gibt.
Bedeutung
Viele Menschen sind als Kinder getauft worden und gehören dadurch zur christlichen Gemeinde. Die Entscheidung dazu treffen fast immer die Eltern. Die erste Bedeutung der KONFIRMATION ist zunächst, das eigene Ja zu dieser Entscheidung der Eltern zu finden. Damit verbunden ist zweitens, dass man etwas von der Religion erfährt, zu der man durch die Taufe gehört. Bei der KONFIRMATION bekommt man dann den Segen der Taufe nochmals neu zugesprochen.
Man wird, drittens, bei der Konfirmation das erste Mal öffentlich gefragt und wahrgenommen, was auch zeigt, dass man jetzt langsam ein vollwertiges Mitglied nicht nur der Kirche, sondern auch der Gesellschaft wird.
Geschichte
Ganz früher, als man noch als Erwachsener getauft wurde, gab es einen Taufunterricht, der sogar oft mehrere Jahre dauerte. Dabei lernte man die Inhalte des christlichen Glaubens kennen und erlebte, wenn Menschen miteinander und in ihrer jeweiligen Gesellschaft als Christen lebten.
Am Ende stand die Entscheidung sich taufen zu lassen. Konfirmandenstunden sind heute eigentlich auch nichts anderes als ein nachgeholter Taufunterricht.
Freiwilligkeit
KONFIRMATION ist freiwillig. Auch wenn es noch immer eine gute Tradition ist, zur KONFIRMATION zu gehen, sollte sich niemand dazu gezwungen fühlen.
Konfirmandenstunden
Konfirmandenunterricht findet jeweils Mittwochs ab 16 Uhr statt. Dazu kommen monatliche Konfisamstage, jeweils von 10 bis 15 Uhr, an denen sich die Konfirmanden zusammen mit dem Pfarrer und der Gemeindediakonin treffen. Dort werden die verschiedensten Dinge gemacht: Diskutieren, Spielen, Kreatives, Aktionen, etc. Außerdem gibt es das Youvent (ein Konficamp) und eine Freizeit.
Die Besonderheit bei uns ist, dass wir mit der evang. Kirchengemeinde March eine Kooperation haben, das bedeutet, der gemeinsame Konfirmandenunterricht und auch die Wochenenden finden abwechselnd in der March und in Umkirch statt. Die Konfirmationsgottesdienste sind dann aber getrennt in der jeweils eigenen Gemeinde.
Konfirmandengespräch (Konfirmandengottesdienst)
Gegen Ende, kurz vor der KONFIRMATION, findet ein von den Konfirmanden selbst gestalteter Gottesdienst statt. Eine Konfirmandenprüfung wie früher gibt es nicht mehr.
Rechte
Durch die KONFIRMATION bekommt man verschiedene Rechte: Man kann dann Pate werden und eigenverantwortlich am Abendmahl teilnehmen. Man ist dann gleichberechtigtes Mitglied in der Gemeinde und kann zum Beispiel bei Gemeindeversammlungen mitbestimmen.
Pflichten
Während der Konfirmandenzeit wird überall erwartet, daß die Konfirmandinnen und Konfirmanden regelmäßig an den Konfirmandenstunden teilnehmen und eine zuvor vereinbarte Anzahl von Gottesdiensten der Gemeinde besuchen.
Eltern
Wünschenswert ist, daß die Eltern dahinter stehen und ihr Kind in dieser Zeit begleiten. In fast allen Gemeinden gibt es während der Konfirmandenzeit Elternabende.
Taufe?
Wer noch nicht getauft ist, kann natürlich trotzdem an den Konfirmandenstunden teilnehmen. Die Taufe findet dann während der Konfirmandenzeit oder bei der Konfirmation statt.
Alter
Konfirmiert wird normalerweise, wer bis zum 30. Juni des Jahres der KONFIRMATION 14 Jahre alt geworden ist.